„Das war ein schönes Fest – ein Fest, das man so schnell nicht vergessen wird“. Mit diesen Worten beendete Moderator Andreas Michael Winkel das große Mit-Mach-Fest anlässlich des 50 Jährigen Bestehens der Lebenshilfe Kreisvereinigung Groß-Gerau e. V.
Es wuselte in allen Ecken und Nischen in der Stadthalle der Stadt Mörfelden-Walldorf. Der große Saal und alle Clubräume waren geöffnet und überall gab es Angebote zum Mitmachen. Da bot die Tanzgruppe erste Übungsschritte an, bei der Bastelgruppe konnte man lustige Buttons gestalten. Ganz Mutige teilten das Angebot und steckten einen Arm in den schwarzen Kasten, um zu ertasten, was sich darin verbarg.
Vorsitzende Kathi Schmidt und ihr Stellvertreter Stefan Tippner begrüßten die Gäste beim Einlass in die Stadthalle mit einem Gläschen Sekt und nahmen Gratulationen und Geschenke von zahlreichen Gästen entgegen. Pünktlich kurz vor 15 Uhr moderierte Andreas Michael Winkel die Veranstaltung an und lud alle zur aktiven Teilnahme ein. Die Eröffnungsrede hielt kurz und prägnant der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer. Er freute sich über den munteren
Charakter des Mit-Mach-Festes anlässlich des 50-jährigen Jubiläums und betonte den hohen Stellenwert der Arbeit der Lebenshilfe für den Kreis Groß-Gerau. Ihm folgte Heinz-Peter Becker, Bürgermeister der Stadt Mörfelden-Walldorf. Beide betonten, wie wichtig ihnen Inklusion aller Menschen ist und versicherten der Lebenshilfe ihre Unterstützung. Becker setzte dies auch praktisch um und verkündete den Beschluss des Magistrats, auf die gesamte Hallenmiete zugunsten der Lebenshilfe zu verzichten. Wie wichtig die Lebenshilfe für Menschen mit einem Handicap ist, betonte auch Peter Stabenow, der als Selbstvertreter Mitglied im Bundesvorstand der Lebenshilfe ist und zum Fest eigens nach Walldorf gekommen war und dies mit sichtlicher Freude genoss.
Munter leitete Andreas Michael Winkel zum Auftritt der Band „Wir sind wer“ der Peter-Jordan-Schule aus Mainz über, die kürzlich den zweiten Platz beim Inklusionspreis Musik des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz gewonnen hat und das Publikum begeisterte.
Die Betreuerinnen und Betreuer der Lebenshilfe-Gruppen wurden vorgestellt. Ihnen gilt ein besonderer Dank, da sie das umfangreiche Mitmach-Angebot gestalteten, zu dessen Erkundung Winkel die Gäste nun einlud. Die Tanzgruppen, die Ü 30 Gruppe, Kids-Gruppe, Montags-Treff, Donnerstagstreff, Theatergruppe sowie die Freizeit Gruppe Jugendzentrum Mörfelden zeigten ihre Angebote und kontinuierlichen Aktivitäten.
Die Vorsitzende Kathi Schmidt dankte für die vielen Gratulationen und Geschenke. Sie freute sich ganz besonders, Hermann Beeres, Ehrenvorsitzender der Lebenshilfe, zu begrüßen, der aus der Nähe von Marburg nach Mörfelden-Walldorf gekommen war und für die 45-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde. Ebenso wurde Ingo Wald für die 41-jährige Mitgliedschaft geehrt. Als Mensch der ersten Stunde und somit für 50-jährige Mitgliedschaft erhielt der frühere Landrat Willi Blodt in Abwesenheit eine Ehrung. Die Ehrenurkunden überreichte Jakob Schlacht, erster Selbstvertreter im Vorstand der Lebenshilfe Groß-Gerau. Er war später auch noch als Obelix im selbst geschriebenen Stück der Theatergruppe zu sehen.
Weiter ging es dann mit der Band „Blind Foundation“. Der Name der Band kommt nicht von ungefähr: Zwei der vier Musiker sind blind – hier wird Inklusion „gelebt“. Es dauerte nicht lange, und die Gäste rockten munter auf der Tanzfläche- in Gruppen, zu zweien oder mit Rollstuhl, eine tolle Stimmung, die keinen unberührt ließ.
Anschließend zeigten die Mitglieder der Theatergruppe mit ihrem Stück „Asterix und Obelix auf Weltreise“, was ihnen zu diesem Thema selbst eingefallen war und begeisterten erneut das Publikum. Es folgte die Gesellschaftstanzgruppe, die auch die Zuschauer dazu bewegte, einen flotten Disoc-Fox aufs Parkett zu legen.
Zum Abschluss stellte sich beim neuen Chor der Lebenshilfe der Gänsehaut-Effekt ein. Unter der Leitung von Kerstin Schmidt wurde „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bouran eingeübt. Der Chor begeisterte und Moderator Andreas Michael Winkel ermunterte mit großem Erfolg viele Gäste zum spontanen Mitsingen in der zweiten Runde. Und so schmetterte es aus vielen Kehlen „Ein Hoch auf uns, auf dieses Leben!“