Die Lebenshilfe Groß-Gerau e.V. nahm zusammen mit der AG Behindertenkoordination des Kreises Groß-Gerau, Basis e.V. Mainspitze und vielen anderen regionalen Akteuren der Hilfe für Menschen mit einer Behinderung an einer Aktion zum internationalen Protesttages zur Gleichstellung am 5. Mai auf dem Marktplatz in Groß-Gerau teil.
Die Aktion, die von Axel Schiel moderiert wurde, hatte zum Ziel, für die Bedürfnisse und Wünsche von Menschen mit einer Behinderung zu sensibilisieren. Insbesondere in Anbetracht der Inklusion der Gesellschaft und der noch zu überwindenden Hürden im Alltag liegt hier noch viel Arbeit vor uns. Dazu zählt beispielsweise die mangelnde Nutzung von einfacher Sprache im öffentlichen Raum. So sind Busfahrpläne für Menschen mit einer geistigen Behinderung meist nicht überwindbare Hindernisse zur Teilhabe am öffentlichen Leben.
Gerade die geistige Behinderung nimmt wenig Raum bei den öffentlichen Diskussionen ein, auch, weil sie im Vergleich zur meist offensichtlichen körperlichen Behinderung wenig deutlich wahrnehmbar ist. Dies ist eines der größten Anliegen der Lebenshilfe, dafür zu sensibilisieren. Durch die Auftritte unsere Vorstandsmitglieder Heinz Neidhardt und Jakob Schlacht erhielten die Zuhörer die Möglichkeit, hier ein paar Einblicke in diese spezielle Problematik zu erhalten, die leider viel zu oft „hinten runterfällt“.
Die Protestaktion war darüber hinaus mit mehreren Stationen geplant, sodass sich jeder ein eigenes Bild machen und, vielleicht noch viel wichtiger, ohne Hemmungen mit Menschen mit einer Behinderung in Kontakt treten konnte. Dieser Schritt ist umso wichtiger, da es noch viele Ressentiments und Vorurteile in der Gesellschaft gibt, die meist schnell durch einen direkten Kontakt abgebaut werden. Dazu gab es einen Barfuß-Fühlpfad, eine Station, an der mit Menschen mit einer Behinderung zusammen ein Turm aus Bauklötzen gebaut werden konnte und auch einen Flashmob.
Beim Groß-Gerauer Echo gibt es darüber hinaus noch einen Artikel zur Protestaktion, der hier gelesen werden kann.